Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen
Ziel 16 fördert friedliche und inklusive Gesellschaften. Dafür sind starke Institutionen nötig, die sich am Prinzip der Rechtsstaatlichkeit orientieren und die Menschenrechte garantieren. Dafür müssen Regierungen, Zivilgesellschaft und Bürger lokal, national und international folgende Teilziele verfolgen:
- Krieg und Gewalt verringern
- Gewalt gegen Kinder beenden
- Korruption und Diskriminierung beenden und Rechtsstaatlichkeit fördern
- Mehr Kapazitäten für Gewaltbekämpfung und Konflikte gewaltfrei lösen
- Mehr globalen Einfluss für Entwicklungsländer schaffen
- Illegale Finanz- und Waffenströme eindämmen
- Freien Zugang zu Informationen sichern
Ziel der nationalen Grundsätze ist es, die persönliche Sicherheit zu erhöhen, die Bekämpfung von Korruption und die Verringerung des Besitzes von Kleinwaffen.
Frieden und Ordnung in einer Gesellschaft sind für ein sicheres und erfülltes Leben von zentraler Bedeutung. Die Förderung der Menschenrechte, die Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene sowie starke Justizsysteme sind für eine sozial-ökologische Transformation hin zu einer nachhaltigen Zukunft wichtig.
Zwei große, mächtige und immer noch vorherrschende Theorien: der Sozialdarwinismus und der Neoliberalismus. Beide haben u. a. dazu geführt, dass wir uns in der gegenwärtigen globalen Situation befinden. Beide Anschauungen gehen von einem Menschen aus, der auf seinen Vorteil bedacht ist und mit anderen Menschen konkurriert. Beide Konzepte verlieren heute zunehmend an Tragkraft, da immer deutlicher wird, dass sie, als Handlungsgrundlage genommen, für die Zerstörung der Natur verantwortlich sind und auch zunehmend das Fundament einer friedlichen Gesellschaft erodieren. Polarisierung, Hass, Neid, neu entstehendes Klassen- und Gruppenbewusstsein etc. sind die Folge.
Die großen Probleme unserer Zeit müssen jedoch gemeinsam angegangen und gelöst werden. Ein kooperatives und solidarisches Miteinander ist anzustreben.
Erklärtes Ziel der 1919, nach dem Ersten Weltkrieg gegründeten Waldorfschule war und ist es, die jungen Menschen so zu bilden, dass es nie wieder zu Krieg kommt. Waldorfschulen fühlen sich den Prinzipien von Gleichheit, Freiheit und Solidarität verpflichtet und versuchen, diese Werte nicht nur „theoretisch“, sondern auch praktisch, aktiv zu vermitteln: In großen Gemeinschaftsprojekten wie Theaterspielen, Aufführungen von Konzerten, Ausstellungen etc. geht es immer darum, persönliche Egoismen in den Hintergrund zu stellen und kooperativ an einer Aufgabe oder an einem Thema zu arbeiten.
Als zu entwickelnde Fähigkeiten für eine solidarische und friedliche Gesellschaft sehen Waldorfschulen an:
- Urteilsfähigkeit: Wahrnehmungsfähigkeit und bewegliches und ganzheitliches Denken, Fähigkeit der Multiperspektivität
- Umgang mit Komplexität
- Sicherheit und Übersicht in einer digitalen Welt: Medienkompetenz
- Handlungskompetenz: Beginnen, durchhalten und abschließen können, entscheiden können
- Emotionale Intelligenz: Empathiefähigkeit und psychische Stabilität. Umgang mit den eigenen Gefühlen und den Gefühlen anderer
- Ich-Kompetenz: Das Leben gestalten können, Reflexionsfähigkeit, Selbstreflexion.
1. bis 3. Klasse
| Kräftigendes Selbsterleben
Gemeinschaftsbildung
Verantwortung für andere übernehmen |
5. Klasse
| Das Leben in Gemeinschaften als Kultur gestalten Anhand ausgewählter Beispiele der Geschichte der Menschheit erleben Kinder, wie unterschiedlich Familien- und Gemeinschaftsleben und ganz allgemein die Grundlagen des sozialen Miteinanders gestaltet sein können. Durch diese Beschäftigung können Fragen und Konflikte auftreten (z. B. Rollen und Verantwortung, Verteilung von Ressourcen und Macht) sowie Vorstellungen dazu, wie mögliche Lösungen beschaffen sein können. Entstehung der Demokratie in Griechenland. Bedeutung des freien Bürgers mit seinen Rechten und Pflichten. |
6. Klasse
| Am Beispiel der römischen Geschichte die Einführung des ius civile darstellen und der Frage von Gleichheit und Gerechtigkeit nachgehen. Schülerrat implementieren und Regeln besprechen. |
7. Klasse
| Vom Leben und Streben der Menschen: Biografien Geschichte/Geografie: Vielfalt der Kulturen und Lebensweisen |
8. Klasse
| Durch die industrielle Revolution hat sich die Gesellschaft in wenige besitzende und mächtige Menschen und viele abhängige Arbeiterinnen und Arbeiter gespalten. Dabei waren Leid und Not zu Beginn der kapitalistischen Zeit bei den Arbeiter:innen groß und führten zur Gründung von Parteien, die für eine Verbesserung der Lebensumstände einzutreten versuchten. Hier liegen auch die Wurzeln der Entstehung des Sozialstaats mit Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung und Rentenversicherung. Dieser Bereich wurde in vielen Ländern bis zum Sozialstaat immer weiter ausgebaut. Seit den 1980er Jahren nimmt die materielle Ungleichheit der Menschen auch in den Ländern des Westens wieder zu. In den Ländern des globalen Südens ist die Not weiterhin groß. |
11. Klasse
| Das Gemeinwohl stärken
|
12. Klasse
| Überblick über die Geschichte der Menschheit In diesem Zusammenhang kann man herausarbeiten, was zu Krisen geführt und wie man sie überwunden hat. Was können wir aus der Geschichte lernen und wie vermeidet man, dass die gleichen Fehler wieder gemacht werden? |
Waldorfschulen sind aus der sogenannten Dreigliederungsbewegung entstanden, die sich am Ende des Ersten Weltkriegs für den Aufbau einer demokratischen und friedlichen Gesellschaft eingesetzt hat. Grundlage dafür sollen die drei sich in Balance befindenden Subsysteme Wirtschaft, Politik und Kultur bilden.
An Waldorfschulen wird angestrebt, junge Menschen nicht nur für ein späteres Berufsleben zu qualifizieren, sondern auch Haltungen, Werte und Fähigkeiten zu vermitteln, die ein friedliches und kooperatives Miteinander in unserer Gemeinschaft fördern. Dabei wird der Kultur eine hohe Bedeutung beigemessen, da sie das Fundament für eine friedliche Gesellschaft bildet.
Folgende in der Institution Schule zu entwickelnde Fähigkeiten können den drei gesellschaftlichen Bereichen zugeordnet werden:
Wirtschaftsleben: Theoretisches Wissen. Erfahrungen durch Praktika und praktischen Unterricht
Politik und Recht: Friedensfähigkeit, Menschenrechte, Engagement und Verantwortung für die Gesellschaft, Demokratiefähigkeit
Kultur: Künstlerische Tätigkeiten. Aktive Teilnahme am kulturellen Leben. Bedeutung von Kunst, Wissenschaft und Religion, gemeinsamen Werten und Haltungen. Interkulturelle Kompetenz.
Die Waldorfschulen wurden am Ende des 1. Weltkrieges gegründet. Es war erklärtes Ziel den Schüelr:innen dabei zu helfen die Fähigkeiten anzulegen, die für ein friedfertiges Zusammenleben und arbeiten der Menschen notwenig sind. Vor diesem Hintergrund spielen soziale und kooperativen Kompetenzen eine bedeutende Rolle.