Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen

Diese Website befindet sich im Aufbau. Bald stehen auch hier alle wichtigen Informationen zum Ziel 12 – schauen Sie bald wieder vorbei! 

Ziel ist es, nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster umzusetzen. Unternehmen sollen zunehmend nachhaltige Produktionsverfahren einsetzen und einen umweltverträglicheren Umgang mit Chemikalien realisieren. Dazu gehörten eine nachhaltige Bewirtschaftung und effiziente Nutzung der natürlichen Ressourcen. Außerdem soll das Abfallaufkommen verringert und systematisch eine Kreislaufwirtschaft aufgebaut werden.

Unser Konsum soll umwelt- und sozialverträglich gestaltet und der Anteil nachhaltiger Produktion stetig erhöht werden.

Wir stehen vor der großen Herausforderung, unsere Gesellschaft und unsere auf Wachstum ausgerichtete Wirtschaft umzubauen. Wir verbrauchen zu viele Ressourcen, wir schädigen unsere Erde und Ökosysteme nachhaltig und wir müssen lernen, dass wir auf einem endlichen Planeten leben (siehe z. B. das Konzept der planetaren Grenzen, das unter Leitung von Johan Rockström entwickelt wurde).

Es ist offensichtlich, dass das Modell des nach Gewinnmaximierung strebenden Homo oeconomicus nicht in die Zukunft führt, sondern die Prinzipien von Kooperation und Solidarität stärker wirksam werden müssen. Genau das hat Rudolf Steiner nach dem Ende des Ersten Weltkriegs gefordert, nämlich eine Ökonomie, die sich an solidarischen und assoziativen Gesichtspunkten orientiert. Dabei bezieht sich das Prinzip der Solidarität sowohl auf den Umgang zwischen Menschen als auch zwischen Menschen und Natur.

3. KlasseBehandlung der klassischen Berufe, dabei möglichst viele praktische Tätigkeiten, die mit den Berufen zu tun haben.
Bestellung eines Feldes, Bau eines Hauses etc.
4. KlasseBerufe und Wirtschaftsunternehmen in der Region der Schule im Rahmen der sog. Heimatkundeepoche bzw. regionalen Geografie kennenlernen
5. KlasseWirtschaftsgeografie im Rahmen der Mitteleuropaepoche, Behandlung von typischen Unternehmen einer Region: Wo sind sie gegründet worden? Warum sind sie gegründet worden, wer waren die Gründer? etc.

6. und 7. 

Klasse

Wirtschaftskunde: Verständnis von grundlegenden wirtschaftlichen Vorgängen: Was ist nötig, um ein Produkt herzustellen? Welche Fähigkeiten müssen die Menschen haben, die in den verschiedenen Unternehmen arbeiten? Was muss ein Unternehmer alles bedenken? Wann ist ein Unternehmen profitabel? Welche Verantwortung trägt ein Unternehmen gegenüber den Menschen und der Natur?

Umgang mit Geld, Bedeutung von Kapital, Verständnis für unterschiedliche Geldqualitäten (Konsum, Investition etc.) 

8. Klasse

Am Beispiel der industriellen Revolution lassen sich die ungeheure Kreativität und der Erfindungsreichtum der Menschen zeigen, die immer wieder Neues schaffen. 

Zum anderen vergrößert die entstehende und sich immer weiter entwickelnde Technik jedoch die innere Distanz zur Umgebung und Mitwelt. Die hergestellten Maschinen und künstlichen Stoffe, die der Mensch erzeugt, werden immer mächtiger, sodass er zunehmend in die Lage und Gefahr versetzt wird, sich selbst, andere Lebewesen und sogar die Lebensgrundlagen auf der Erde zu zerstören. Daher wird Umweltschutz i. w. S. zunehmend überlebensnotwendig für uns.

9. Klasse

 

 

 

 

 

 

 

In der 9. Klasse bietet es sich durch das mehrwöchige Landwirtschaftspraktikum an, die Wertschöpfungskette von Lebensmitteln zu erarbeiten und die Bedeutung von Natur, Arbeit, Arbeitsteilung, Kapital und menschlicher Intelligenz herauszuarbeiten. 

Eine zweite Möglichkeit, eine Wertschöpfungskette zu behandeln und dabei von konkreten Erfahrungen der Schüler:innen auszugehen, bietet sich im Handarbeitsunterricht des 9. Schuljahres. Thema ist das Nähen eines selbst entworfenen Kleidungsstücks.

Hier kann folgenden Fragen nachgegangen werden: Woher kommt die Baumwolle? Wie wurde sie angebaut? Unter welchen Bedingungen haben die Arbeiter:innen gearbeitet? Wie werden die Farben hergestellt, mit denen die Stoffe gefärbt wurden? Wie lange wird ein Kleidungsstück verwendet und ist dies angemessen? Welcher Zusammenhang besteht zwischen unserem Konsum in Europa und der Produktion in fernen Ländern?

Eine dritte Möglichkeit, auf Wertschöpfungsketten einzugehen, bietet sich im Werkunterricht hinsichtlich des Baustoffes Holz, seiner Herkunft, der Pflege der Wälder etc.

10. KlasseBerufspraktikum in einem Betrieb und damit konkrete Erfahrungen im Wirtschaftsleben. 

11. Klasse

 

 

Nachdem im 9. Schuljahr ein Verständnis von konkreten Wertschöpfungsketten erarbeitet wurde und im 10. Schuljahr ggf. im Rahmen eines Berufspraktikums Grundlagen für das Verstehen von weiteren Produktionsketten gelegt wurden, kann nun die Wirtschaft allgemeiner und gesamtgesellschaftlich erfasst, verstanden und ausdifferenziert werden.

  • Kenntnis von Marktwirtschaft, sozialer Marktwirtschaft, Planwirtschaft
  • Arbeit an einer zukünftigen Wirtschaftsform
  • Die Bedeutung einer assoziativen Wirtschaftsordnung
  • Kenntnis von NGOs und Auseinandersetzung mit der Bedeutung der Zivilgesellschaft
  • Unterscheidung von qualitativem Wachstum versus quantitativem Wachstum
  • Ressourcenarten und die Rolle von Sozialkapital
  • Auseinandersetzung mit Ansätzen der Gemeinwohl-Ökonomie und Postwachstumsökonomie.

12. Klasse

 

 

Herausforderungen wie Klimawandel, Umweltverschmutzung, Ressourcenverbrauch, Armut, Ungleichheit, Bevölkerungswachstum sowie der Umbau einer neoliberalen zu einer mehr solidarischen Ökonomie, das Engagement für Demokratie, Menschenrechte und eine Kultur des Friedens und Miteinanders haben eine globale Dimension erreicht. Der anstehende transformatorische Wandel umfasst ökologische und soziale Dimensionen überall auf der Welt gleichermaßen. Folgende Themen können in diesem Zusammenhang behandelt werden:

  • Konsumwende, auf dem Weg zu einem nachhaltigen Konsum
  • industrielle Wende
  • ein gerechteres Finanzsystem
  • Möglichkeiten und Grenzen nachhaltigen Unternehmertums
  • ein gerechterer und ökologischer Welthandel
  • Gemeinwohl, assoziative und distributive Ökonomie
  • Auseinandersetzung mit Menschenbildern und Verhaltenstheorien (Homo oeconomicus u. a.)

Die 7 Wenden, die im Rahmen einer sozial-ökologischen Transformation nach Schneidewand zu vollziehen sind, sind die Wohlstands- und Konsumwende, Energiewende, Ressourcenwende, Ernährungswende, urbane Wende, Mobilitätswende und die industrielle Wende. 

Im Rahmen des Whole School Approach (die Schule versteht sich als eine Institution, in der der geforderte sozial-ökologische Wandel praktiziert wird) beteiligt sich die Schule im Rahmen ihrer Möglichkeiten an den 7 Wenden. Vom Standpunkt der Schulen kommen hier vor allem folgende Wenden infrage:

  • Ernährungswende: Mensaessen und Essen in der Schule in Bioqualität
  • Energiewende: Die Schule auf erneuerbare Energieformen umbauen und möglichst wenig Energie verbrauchen
  • Mobilitätswende: Darauf hinwirken, dass die Schüler:innen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule kommen

Die Waldorfschulen zeichnen sich dadurch aus, dass eine Vielzahl von Projekttagen organisiert werden, bei denen externe Expert:innen eingeladen und mit einbezogen werden.
Musikprojekte, Theaterprojekte, Praktika im Bereich ökologischer Landwirtschaft, Industrie, Handwerk, Soziales und gesellschaftliche Fächer.

Das Leuchtturm-Projekt
zu diesem Ziel

Nachhaltige Schülerfirma „us“ der Freien Waldorfschule Landsberg

Mit unserer Schülerfirma „us“ wollen wir, Schüler:innen der 10. & 12. Klasse der Freien Waldorfschule Landsberg am Lech, einen Beitrag leisten zu mehr Gemeinschaftssinn und Verbundenheit unter den Waldorfschüler:innen sowie anderen Schulformen und gleichzeitig vormachen, dass Nachhaltigkeit auch im Unterricht der Oberstufe eine große Rolle spielt. Wir produzieren dazu individualisierte, nachhaltige Schulpullis sowie Zero-Waste-Produkte, für die wir ein eigenes Label entworfen haben. Die Schülerfirma läuft im Fach Wirtschaft und ist so dauerhaft im Unterricht verankert.

Mit dem Slogan „it`s up to us“ und einem Logo, das nicht nur die beiden Buchstaben u und s, sondern zugleich Einheit und Bewegung enthält, wollen wir darauf hinweisen, dass es an jedem Einzelnen und an der Qualität der Gemeinschaft liegt, wie wir die Welt gestalten und mit unserem Lebensraum auf der Erde umgehen.

Mit den schuleigenen digitalen Stickmaschinen besticken wir die GOTS-zertifizierten Pullis selbst und achten bei unserer Arbeit auf möglichst niedrigen Strom- und Materialverbrauch. Unser Ziel ist es, nicht nur einzigartige und hochwertige Produkte zu schaffen, sondern auch Verantwortung zu übernehmen. Die Idee einer nachhaltigen Produktion steht bei uns im Vordergrund – aber auch die Stärkung unserer eigenen Klassengemeinschaft durch Kollaboration und die Stärkung der Waldorfgemeinschaft durch Identifikation.

Durch unser Engagement in der Schülerfirma sammeln wir wertvolle Erfahrungen in verschiedenen Bereichen wie Marketing, Design, Produktion und Buchführung. Jeder von uns bringt seine Stärken ein und gemeinsam als Team entwickeln wir die Firma ständig weiter. Die Arbeit gibt uns die Chance, praktische Einblicke in unternehmerische Prozesse zu erhalten und gleichzeitig etwas Positives für die Umwelt zu tun.

Im Rahmen unseres Kommunikationskonzepts versuchen wir, auch andere Waldorfschulen durch spannende Video- und Textbeiträge auf unser Projekt aufmerksam zu machen und bieten unsere Pullis individualisiert für jede einzelne Schule an.

Natürlich kann man unser Logo auch als Patch zum selbst Aufnähen bekommen und so einen zusätzlichen Beitrag zu weniger Textilbelastung in der Welt leisten.

It`s up to us to change the world!