Welt:Klasse der Rudolf-Steiner-Schule Gröbezell
Nachhaltigkeitsziele dieses Projekts
Projektbeschreibung
Einige Schüler:innen der 10./11. Klasse der Rudolf-Steiner-Schule Gröbezell, genannt Welt:Klasse,
haben die Möglichkeit, sich in fremde Kulturen einzubringen und ihr Weltwissen zu erweitern und auszutauschen.
Unsere Welt:Klasse entstand vor ca. 15 Jahren durch den persönlichen Kontakt einer Kollegin zu einer buddhistisch orientierten Privatschule in Chiang Mai (Thailand). Im gleichen Zuge gründete sich die „Stiftung Welt:Klasse“, die mit einer kenianischen Macadamia-Firma und dortigen Kleinbauern und später auch mit einem indischen Waisenhaus zusammenarbeitet. Angetrieben von dem persönlichen Interesse, einen kulturellen Austausch zu fördern, bauten wir so unser Programm auf.
Die an der Welt:Klasse teilnehmenden Schüler:innen haben ein Jahr lang eine Doppelstunde wöchentlich den sog. Welt:Klasse-Unterricht. In der zweiten Hälfte der Klasse 11 dürfen sie dann für vier Wochen entweder nach Thailand, Kenia oder Indien reisen. In der Doppelstunde wird v.a. die Finanzierung des Projektes organisiert, aber auch andere organisatorische und reiserelevanten Inhalte besprochen (Landeskenntnis, Vorsichtsmaßnahmen...). Alle Schüler:innen müssen sich das Geld für die Reise gemeinsam und selbst erarbeiten, was sehr aufwändig und zeitintensiv ist. Sie gehen z.B. auf Märkte und lokale Feste, um die Macadamianüsse des kenianischen Projektpartners, Kuchen und Waffeln zu verkaufen. Somit soll die Teilnahme allen, unabhängig vom finanziellen Hintergrund, ermöglicht werden.
Die Aufenthalte der Schüler:innen unterscheiden sich zwischen den Ländern:
In Kenia leben die Schüler:innen v.a. in den Familien der Macadamiabauern und helfen bei Alltagsverrichtungen und beim Setzen der Macadamiabaum-Setzlinge. Auch im Verarbeitungsprozess in der Firma arbeiten sie mit und lernen alle Prozesswege kennen.
In Indien arbeiten die Schüler:innen vier Wochen lang in einem Heim für Waisen und Erwachsene mit Behinderung. Sie lernen das Leben in einer indischen Großstadt kennen und sind fest eingebunden in den Alltag. Diese Arbeit ist emotional sehr herausfordernd.
Der Aufenthalt in Thailand hat teils Austausch-, teils Projektcharakter. Von Seiten der thailändischen Schule kommt eine kleine Gruppe Schüler:innen für vier Wochen zu uns an die Schule und lebt in unseren Familien. Sie lernen Deutsch als Fremdsprache und sind nachmittags in ein enges Programm an Besuchen sozialer und kultureller Einrichtungen eingebunden, welches unsere Schüler:innen für sie organisieren. Die Thailänder:innen sollen somit unser Leben kennenlernen, aber auch, was uns momentan als Gesellschaft beschäftigt. Es ist kein touristisches Programm. Unsere Schüler:innen wiederum besuchen für 10 Tage die buddhistische Schule in Chiang Mai, lernen Traditionen und Gebräuche kennen und natürlich den Alltag in Thailand.
Anschließend halten sie sich zusammen mit ihren thailändischen Austauschpartnern zwei Wochen bei einer Minderheitengruppe in Nordthailand in den Bergen auf, dem Volk der Karen, bei denen sie leben, deren sehr einfache Lebensweise kennenlernen und bei anstehenden Arbeiten helfen.
Ganz wichtig ist uns bei der Welt:Klasse, dass kein neokolonialer Ansatz besteht, sondern ein kultureller Austausch, ein Kennenlernen der Kultur, ein Teilhaben am und Neugierig sein auf das dortige Leben. Alles dient der Entwicklung eines besseren Verständnisses für die Lebensweise und Kultur anderer Menschen, für ihre Beweggründe, Arbeitsweisen und Ansichten. Somit ist hier eine globale Partnerschaft garantiert, Toleranz wird aufgebaut und emotionale Verbindung hergestellt.