Regenerative Energien: Wasserkraftwerk (FWS Chiemgau)

Nachhaltigkeitsziele dieses Projekts

Projekt­beschreibung

Unseren Öko-Strom machen wir selber! Das hat unsere Schule einer kreativen Gruppe aus Lehrer:innen und Schüler:innen der 10. Klasse zu verdanken, die 2003 das Projekt „erneuerbare Energien“ ernst und selbst in die Hand nahm. Inspiriert wurde das Projekt durch den Wunsch, angesichts des Irak-Kriegs der Ölabhängigkeit etwas entgegenzusetzen und zu zeigen, dass eine regionale, dezentrale und unabhängige Stromversorgung möglich ist. Dem initiierenden damaligen Sportlehrer Herbert Langmann war es zudem ein Anliegen, den Schüler:innen, die morgen in der Verantwortung für einen lebenswerten Umgang mit unserem Planeten stehen, heute ein Bewusstsein für die Natur und ein friedliches Zusammenleben zu schaffen.

 

Da alle von der Materie wenig Ahnung hatten, wurden Fachleute eingeladen, die Genehmigung vom Vorstand der Schule eingeholt und Spenden in der Elternschaft gesammelt. Mithilfe aus der Elternschaft entstand die „Priener Solargesellschaft“ und als erstes Projekt wurde 2003 auf dem schuleigenen Dach eine Photovoltaikanlage mit 4,32 kWp gebaut. In Prien, wo zu dieser Zeit noch sehr wenig Solarstrom produziert wurde, nahmen wir dadurch eine Vorbildposition ein, an die sich in den folgenden Jahren unter anderem die kommunale Hauptschule anschloss. Inzwischen sind 15 Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden installiert worden.

 

2014 entstand in der Solargesellschaft eine weitere Idee: Unter dem Schulhaus der Freien Waldorfschule Chiemgau fließt der Mühlbach von der Prien in den Chiemsee und lädt geradezu ein, die Kraft des Wassers in Strom zu verwandeln. Die Idee, ein Wasserrad zur Energiegewinnung zu bauen und den erzeugten Strom möglichst in das hauseigene Stromnetz der Waldorfschule einzuspeisen, wurde in Angriff genommen. Von Beginn an wurden alle Beteiligten in die Planungen einbezogen, vorrangig die angrenzenden Grundstückseigentümer, unsere Waldorfschule und der Waldorfkindergarten. Für die Gestaltung des Generatorenhauses sowie des Grundstückes wurde ein „Laien-Architekten-Wettbewerb“ ausgerufen, den dann schließlich ein Kunstlehrer unserer Waldorfschule in die Tat umsetzte. Mit einem feierlichen Festakt in Anwesenheit von Bürgermeister, Pfarrer, Schulleitern und vielen Schüler:innen wurde das Wasserrad eingeweiht, und es begann sich am 1. Januar 2016 zu drehen. Es hat eine Leistung von rund 5 kWh, und der jährliche Stromertrag beträgt ca. 35.000 kWh und deckt damit etwa 1/3 des jährlichen Strombedarfes der Waldorfschule.

 

Das schöne, hölzerne Wasserrad steht jetzt auf die Nordseite der Waldorfschule zwischen zwei Brücken. Dieser Ort zwischen Waldorfschule und Waldorfkindergarten wird als Pausenhof genutzt und stellt ebenso eine touristische Attraktion dar. Dadurch wird den Kindern und deren Familien sowie Priener Bürgern und Touristen die eigene Stromerzeugung nähergebracht. Zudem werden die Anlagen im Mathe- und Physikunterricht als praktische Beispiele herangezogen.

Die Idee entstand

im Rahmen der Schulselbstverwaltung & -organisation