Pflanzenkläranlage im Schulgarten (RSS München-Schwabing)

Nachhaltigkeitsziele dieses Projekts

Projekt­beschreibung

Willkommen in unserer Garten-Schulküche, in der nicht nur köstliche Mahlzeiten direkt aus den Erträgen des Schulgarten zubereitet, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz geleistet wird. Früher standen wir vor der Herausforderung, unser Abwasser vom Kochen und Händewaschen zu bewältigen, da die Garten-Schulküche nicht an das städtische Abwassersystem angebunden ist. Doch dank der Initiative unserer Gartenbaulehrerin Monika Kraft und der Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München (TUM) wurde diese Herausforderung zu einer inspirierenden Lösung der natürlichen Wasseraufbereitung.

 

Unsere Pflanzenkläranlage ist ein erfolgreiches Beispiel für eine Klimaanpassungsmaßnahme, die in Kooperation mit verschiedenen Akteur:innen und unter Partizipation der Schülerschaft umgesetzt wurde.

 

Im Sommer 2021 wurde im Rahmen einer Doktorarbeit von Friederike Well an der TUM, unter Leitung von Prof. Dr. Ludwig, eine Pflanzenkläranlage für den Schulgarten entwickelt. Forschungsziel war es, Wasser und Vegetation in landschaftsarchitektonische Entwürfe zu integrieren, um klimawirksame Systeme zu schaffen. Für die Umsetzung leisteten die Schüler:innen wichtige Vorarbeiten für die Studierenden der TU München, die das System fertigstellten.

 

Das entstandene System ist einfach und zugleich effektiv: Es funktioniert stromlos und ist so gebaut, dass das Wasser im natürlichen Gefälle fließen kann. Der Ablauf aus dem Küchenwaschbecken wird zunächst in einer Dreikammergrube mechanisch vorgeklärt. Ein Sieb fängt die Feststoffe auf und fettige Stoffe setzen sich an der Oberfläche ab. Ein Bodenfilter übernimmt die biologische Klärung. Er wird mit einer Kombination aus Regen- und Grauwasser beschickt. Das Filtersubstrat aus Lavasand und die Wurzeln der Sumpfpflanzen (Schilfrohr, Blutweiderich, Wasserminze) sorgen für eine gute Wasserqualität, sodass das gereinigte Wasser dem neu gestalteten und bepflanzten Teich zugeführt werden kann. Seit der Installation funktioniert das System kostengünstig und mit wenig Aufwand: Effektive Mikroorganismen werden regelmäßig erworben, vermehrt und dem Boden zugesetzt, um die Vitalität und Diversität der Bodenbakterien zu gewährleisten.

 

Gerade im Hinblick auf die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen im Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser ist diese Kläranlage ein zukunftsweisendes Anschauungsmodell für unsere Schüler:innen. Alles ist so gestaltet, dass es für die Schüler:innen im Rahmen des Gartenbauunterrichts nachvollziehbar und erfahrbar ist, was sowohl die Sensibilität im Umgang mit Wasser als auch das Verständnis für die biologischen Prozesse stärkt.

Die Idee entstand

im Rahmen der Schulselbstverwaltung & -organisation